Zum Hauptinhalt springen

Wie bewerbe ich mich richtig?

Ob Sie einen Ausbildungsplatz bekommen, hängt unter anderem davon ab, wie Sie sich in Ihrer Bewerbung präsentieren. Ein Bewerbungsverfahren verläuft meist  in mehreren Schritten.

Spätestens ein Jahr vor Ausbildungsbeginn sollten Sie sich mit dem aktuellen Zeugnis bewerben. Erkundigen Sie sich bitte rechtzeitig über die jeweiligen Bewerbungstermine.

Die Berufsberatung Ihrer Agentur für Arbeit hilft Ihnen gerne persönlich bei der Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle und zeigt Bewerbungsmöglichkeiten und Strategien auf. Bitte reagieren Sie sofort auf die Vermittlungsvorschläge Ihrer Agentur für Arbeit.

Eine erste Kontaktaufnahme mit dem Betrieb ist auch telefonisch möglich. Dabei können Sie sich über das Unternehmen, die Ausbildung, die gewünschten Voraussetzungen, die Bewerbungsfristen/-unterlagen und den Namen des genauen Ansprechpartners für eine Bewerbung informieren.

Je früher und sorgfältiger Sie sich die Antworten überlegen, umso überzeugender können Sie sich darstellen. Machen Sie deutlich, dass Sie sich Ihre Berufswahl und Bewerbung für diese Ausbildungsstelle gut überlegt haben und stellen Sie Ihre Stärken heraus. 

Auswahlverfahren


Bei vielen Betrieben und Behörden sind Auswahlverfahren üblich, um so herauszufinden, wer den Erwartungen am besten entspricht. Im Schreinerhandwerk ist das klassische Bewerbungsgespräch gängig. Darüber hinaus ist es üblich, ein 1- bis 2-wöchiges Praktikum im Betrieb abzulegen.

Der Ausbildungsbetreib will mit diesem Auswahlverfahren prüfen:

  • ob Sie den Anforderungen der Ausbildung gewachsen sind.
  • ob Sie über schulisches Grundwissen und Allgemeinwissen verfügen und sich über einen längeren Zeitraum hinweg konzentrieren und trotz Prüfungsdruck systematisch arbeiten können. ob Ihre beruflichen Interessen und Ziele mit den Inhalten der gewünschten Ausbildung und den Möglichkeiten des späteren Berufes übereinstimmen.
  • ob Ihre Persönlichkeit und Ihre Einstellung den Erwartungen entsprechen.

Vorstellungsgespräch


Die erste Hürde ist geschafft, sie wurden zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

Der Betrieb will sich ein Bild von Ihnen machen. Stellen Sie sich darauf ein, dass Ihnen Fragen zu Ihrer Person, Schule, Interessen, Hobbys, Allgemeinbildung und Ihrer Einstellung zur gewünschten Ausbildung und zum Betrieb gestellt werden.

Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

  • Bestätigen Sie den Termin kurz schriftlich oder telefonisch. Sagen Sie gegebenenfalls rechtzeitig ab.
  • Informieren Sie sich, wie Sie rechtzeitig hinkommen.
  • Besorgen Sie sich gegebenenfalls weitere Informationen über Beruf und Firma (Internet, Firmenprospekte, Tag der offenen Tür, Bekannte).
  • Gehen Sie nochmals Ihr Bewerbungsschreiben durch.
  • Überlegen Sie sich Antworten zu möglichen Fragen und auch, welche Fragen Sie selbst stellen wollen.
  • Üben Sie ein Vorstellungsgespräch als Rollenspiel mit Eltern/Freunden und lassen Sie sich sagen, wann Sie überzeugend wirken und wann nicht.
  • Legen Sie Schreibunterlagen bereit.
  • Achten Sie auf Ihr Erscheinungsbild (einschließlich Hände) und wählen Sie schicke, saubere Kleidung/Schuhe, die zu Ihnen und dem Anlass passen.

Tipps

  • Achten Sie auf Ihre Körpersprache (aufrechte Haltung, offener Blickkontakt).
  • Verhalten Sie sich natürlich, höflich, zuvorkommend und freundlich.
  • Verstellen Sie sich nicht und seien Sie ehrlich – Sie können auch zugeben, wenn Sie besonders nervös sind.
  • Merken Sie sich den Namen Ihres Gesprächspartners und verwenden Sie diesen.
  • Hören Sie aufmerksam zu und lassen Sie Ihren Gesprächspartner ausreden.
  • Sprechen Sie frei, ruhig und deutlich und konzentrieren Sie sich auf das wesentliche. Antworten Sie nicht nur mit ja oder nein, aber reden Sie auch nicht ohne „Punkt und Komma".
  • Zeigen Sie Interesse und fragen Sie nach, auch wenn Sie etwas nicht verstanden haben.
  • Rauchen Sie nicht, auch wenn es angeboten wird.

Haben Sie das Vorstellungsgespräch hinter sich gebracht, gehen Sie anschließend den Verlauf nochmals Schritt für Schritt selbstkritisch durch. Notieren Sie Ihre Eindrücke! Wenn Sie sich über Ihre Stärken/Schwächen klar werden, ist die Nacharbeit schon die Vorbereitung für das nächste Mal.

Bewerbungsunterlagen


Die meisten Betriebe erwarten in unserem Gewerk schriftliche Bewerbungsunterlagen. Das gilt auch für Initiativbewerbungen. Sollte diese nicht der Fall sein, wird in der Stellenanzeige explizit daraufhin gewiesen, wenn eine Online-/E-Mail-Bewerbung erwünscht ist.

Um die "passende" Bewerbungen aus der Vielzahl an eingegangenen Bewerbungen herausfinden zu können, führen die meisten Betriebe eine Vorauswahl anhand der eingereichten Bewerbungsunterlagen durch. Daher ist es der erste Eindruck der bei einer Bewerbung zählt.

Folgende Unterlagen gehören in dieser Reihenfolge zu einer vollständigen schriftlichen Bewerbung:

  •  Bewerbungsschreiben
  • Tabellarischer Lebenslauf
  • Kopie des letzten Schulzeugnisses
  • Bescheinigungen von Praktika oder Kursen (Kopien)
  • Foto (freiwillig, wird in Deutschland allerdings meistens erwartet!)

Zusage / Absage


Das Ziel einer Bewerbung um eine Ausbildungsstelle ist es, eine Zusage zu erhalten. Wenn Sie eine positive Rückmeldung erhalten haben, gehen Sie wie folgt vor:

  • Entscheiden Sie sich schnell, wenn Ihnen eine Ausbildungsstelle angeboten wird und schließen Sie nur einen (!) Ausbildungsvertrag ab.
  • Die Höflichkeit gebietet es, dass Sie weitere laufende Bewerbungen bei anderen Betrieben zurückziehen.
  • Informieren Sie evtl. die Berufsberatung Ihrer Agentur für Arbeit, wenn Sie dort aus Suchend gemeldet sind.

Wenn es nicht geklappt hat, lassen Sie sich nicht entmutigen. Eine Absage können Sie bekommen haben, weil

  • sich viele junge Leute um wenige Stellen beworben und andere die Zusage bekommen haben. Das muss nicht heißen, dass Sie für den Beruf ungeeignet sind. Eventuell kann es sinnvoll sein, sich in anderen Regionen noch einmal zu bewerben oder auf ähnliche Berufe mit besseren Aussichten auszuweichen.
  • Sie die vom Betrieb gewünschten Voraussetzungen nicht erfüllen, zum Beispiel einen bestimmten Schulabschluss nicht haben oder die Zeugnisnoten nicht gut genug sind. Vielleicht entschließen Sie sich, weiter zur Schule zu gehen, um den geforderten Abschluss nachzuholen. Oder Sie erkundigen sich nach anderen Berufen/Ausbildungsstellen, die ebenfalls in Frage kommen und für die Sie die gewünschten Voraussetzungen erfüllen
  • Ihre schriftliche Bewerbung unvollständig, fehlerhaft oder zu unpersönlich war. Überprüfen Sie Ihre Unterlagen.
  • Sie am Auswahltest gescheitert sind oder das Vorstellungsgespräch nicht gut lief. Bereiten Sie sich beim nächsten Mal noch besser vor.

Suchen Sie nach den Ursachen, damit Sie wissen, was Sie beim nächsten Mal besser machen können.